10 Thesen zur Bischofswahl von Dipl. Rel.päd. (FH) Christine Ursel

VonCarsten Kurtz

10 Thesen zur Bischofswahl von Dipl. Rel.päd. (FH) Christine Ursel

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  1. Kein Mister Universum und keine Miss World – Imperfekt ist perfekt.
    Er / Sie ist ein RoleModel für ein Leben mit Ecken und Kanten, die zum Leben gehören, weil das Leben uns alle (aus-)zeichnet. Und auch ein Vorbild für den Umgang mit Versagen und Schuld. Keine retuschierte HochglanzAusgabe, sondern jemand, der/die bewusst im Fragment die je eigene Schönheit erkennen kann.
  2. Gott ist schon da – auch im Büro der Bischöfin/des Bischofs
    Darauf vertrauen, dass das Wesentliche längst da ist, wir brauchen es nur zu entdecken, dem Raum geben und Aufmerksamkeit schenken. Daraus kann Vertrauen, Zukunftsmut und innere Freiheit wachsen.
  3. Leitung im „Zukunftsministerium“
    Kirchenleitung braucht Ambition und Lust auf Leitung, Erfahrung als Führungskraft, spezifische Fort- und Weiterbildung, Fähigkeit und Räume zur Reflexion und Bereitschaft zu Begleitung, Beratung, Coaching.
  4. Multiprofessionalität ist seine / ihre Profession:
    Es braucht Handlanger und Herzwerkerinnen des Evangeliums genauso wie Wortakrobatinnen und Ritualmeister, Strateginnen und Transformatoren, Strukturschaffende und IT-Spezialistinnen, Künstler der Bildung und bildende Künstlerinnen, Gastgebende und gute Haushalter, Musikerinnen und Meditierende, Netzwerkerinnen und Resonanzraumpflegende, Nährende und Heilende, Notwendende und Seelenpfleger… Sie alle verwirklichen „Mit Herz und Mund und Tat und Leben“ das Evangelium. Ein Bischof/eine Bischöfin für alle Menschen, Berufsgruppen, Engagementformen, Aufgaben- und Tätigkeitsfelder und Lebensbereiche.
  5. Mit dem wertschätzenden Blick eines / einer Empowerment-Spezialist:in:
    Fokus auf Ressourcen und Potentiale, auf das Mögliche und das bald Mögliche, auf Freiräume und Wachstum. Das gilt für Menschen (Personalentwicklung) wie für Strukturen (Organisationsentwicklung).
  6. Ein/e Architekt*in der Verbundenheit:
    Von einander wissen, einander wahrnehmen, miteinander wirken. Gelegenheiten der Begegnung inszenieren und fördern – im Sozialraum mit der Vielzahl an Akteur:innen, im virtuellen Raum, in aller Diversität und Interkulturalität, auch für die Verbundenheit von Kirche und Diakonie und in der Ökumene.
  7. Ein/e Charismatiker*in der Kontakte:
    Ein leichter Zugang zur Liebe Gottes für alle Menschen – auch durch eine gewinnende Präsenz, die diese Liebe spürbar werden lässt und gleichzeitig immer wieder evangelische Positionen nicht vorenthält.
  8. Ein/e Facilitator*in für Beteiligung und Entscheidungsfreude:
    Veränderungsprozesse brauchen Beteiligung und eine geistliche Durchdringung mit Raum für den Geist im Prozess. Eine Vielheit an Formaten nutzen und eine innere Klarheit für Entscheidungen wachsen lassen.
  9. Lust haben auf eine Learning Journey „Tour de Diakonie“:
    Denn: Wo Kirche drauf steht, muss auch Diakonie drin sein. Wo Diakonie drauf steht, muss auch Kirche drin sein.
  10. Fünf Kompetenzen:
    Kommunikative Kompetenz: Dinge besprechbar machen und Menschen auf verschiedenen Kanälen ins Gespräch bringen, Freude an der Strahlkraft des Wortes haben, erkennbar und deutlich positionieren
    Konzeptionelle Kompetenz: trag- und zukunftsfähige Konzepte (mit-)entwickeln und fördern
    Kybernetische Kompetenz: Prozesse steuern, Innovation ermöglichen, Entscheidungen treffen
    Korrelative Kompetenz: Dinge und Menschen zusammenbringen, auch strukturell – z.B. Verbundenheit von Kirche und Diakonie
    Künstlerisch-ästhetische Kompetenz: ansprechende, zeitgemäße Gestaltung und Präsenz in den Medien

Dipl. Rel.päd. (FH) Christine Ursel, M.A. Organisations- und Personalentwicklung, Coach, Prädikantin
Fortbildungsreferentin im Landesverband Diakonie Bayern – Diakonie.Kolleg., Nürnberg

(Artikel wurde aus redaktionellen Gründen um 1 Jahr zurückdatiert)

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